Der Anbieter O2 ist bisher vor allem für seine Angebote im Mobilfunk-Sektor bekannt. Seit dem Jahr 2016 gibt es nun über O2 aber auch die Möglichkeit, ein Girokonto in Anspruch zu nehmen. Dieses Konto kann autark über die O2 Banking App verwaltet werden. In unserem Test haben wir das Girokonto genau untersucht und unsere Erfahrungen zusammengetragen.
Interessant ist dabei vor allem der Fakt, dass das Girokonto nicht von O2 direkt zur Verfügung gestellt wird, sondern über die Fidor Bank AG.
Unsere O2 Banking Girokonto Erfahrungen in der Übersicht
Die Vorteile im Überblick
- Banking über die App bietet Flexibilität
- Kurzfristige Dispositionskredit-Aktivierung möglich
- Kostenfreie Zahlung mit der O2 Banking Card
- Karte kann selbst deaktiviert werden
- Kontoeröffnung ist kostenfrei
Die Nachteile im Überblick:
- Kosten für Bargeldabhebung ab der vierten Abhebung
- Vorgaben zum Kartenumsatz, sonst fallen Kosten an
Über O2 können Kunden nun ein Girokonto eröffnen, das durch die Partnerbank Fidor Bank AG geführt wird. Die Eröffnung des Kontos ist kostenfrei, ebenso wie die Kontoführung für die ersten drei Monate. Danach kommt es darauf an, ob es sich um ein Gehaltskonto handelt oder nicht. Wir haben uns die Konditionen genau angesehen. Wer sich für das Girokonto entscheidet, der kann es komplett über die App führen. Das heißt, es ist nicht mehr notwendig, sich am Computer ins Online-Banking einzuloggen, um Überweisungen durchführen zu können. Allerdings haben wir in unserem Test herausgefunden, dass es einige Punkte gibt, die beachtet werden müssen, da sonst Kosten entstehen können.
1. Die Konditionen vom O2 Girokonto im Überblick
- Keine Gebühren für die Kontoführung für die ersten drei Monate
- Banking ausschließlich vom Smartphone
- Keine Kontoführungsgebühren, wenn Nutzung als Gehaltskonto
- Keine Guthabenzinsen
- Limits für Überweisungen und Transaktionen
- Keine Bareinzahlung
- Kein Scheckverkehr
- Kostenfreie Bankkarte
- Bargeld ab der vierten Abhebung zwischen 100 und 500 Euro mit Kosten verbunden in Höhe von 3,99 Euro
- Bargeld ab der zweiten Abhebung von weniger als 100 Euro mit Kosten verbunden in Höhe von 3,99 Euro
2. Die Konditionen in Bezug auf das Girokonto von O2
Das Besondere an dem Girokonto von O2 ist, dass es sich hierbei um ein Konto handelt, welches komplett über eine App geführt werden kann. Dazu kommt dass die Aktivitäten, die mit dem Konto verbunden sind, auch zusätzlich mit einem Datenbonus belohnt werden. Wir haben uns die Konditionen noch näher angesehen.
Wer sich für ein Konto bei O2 entscheidet, der geht den Vertrag mit der Fidor Bank AG ein und erhält damit eine etwas schmalere Variante des von hier bekannten Girokontos. Die Kontoführungsgebühr ist innerhalb der ersten drei Monate kostenfrei. Auch die Kontoeröffnung ist nicht mit Gebühren verbunden. Wenn der monatliche Kartenumsatz nach diesen drei Monaten bei mindestens 100 Euro liegt oder das Konto als Gehaltskonto genutzt wird, kann es auch weiter kostenfrei geführt werden. Anders sieht es aus, wenn die Umsätze darunter liegen und auch kein Gehalt auf das Konto eingeht. In diesem Fall werden nach den ersten drei Monaten monatliche Gebühren in Höhe von 0,99 Euro fällig.
Die Karte wird einmalig kostenfrei ausgestellt. Auch die erste Ersatzkarte ist kostenfrei, falls es zu einem Verlust kommt. Wenn weitere Ersatzkarten benötigt werden, dann fallen pro Karte Gebühren in Höhe von 9,99 Euro an.
3. Kostenfreies Geld abheben nicht immer möglich
Bei einem Girokonto ist es für den Kunden ganz besonders wichtig, finanziell flexibel zu sein und das bedeutet auch, dass er möglichst ohne Komplikationen Geld abheben kann. Das ist mit der Girokarte der O2 durchaus auch möglich und zwar an allen Automaten, die zur Fidor Bank AG oder deren Partnerbanken gehören. Allerdings konnten wir im O2 Girokonto Test feststellen, dass es hier verschiedene Vorgaben gibt, die Kunden beachten sollten. Ebenso wie bei der Kontoführung ist das Abheben von Bargeld am Automaten innerhalb der ersten drei Monate nach der Eröffnung des Kontos kostenfrei möglich. Hier gibt es auch keine Beschränkung für die Beträge, die abgehoben werden können. Danach sieht es anders aus. Wer sein Konto als Gehaltskonto nutzt oder innerhalb eines Monats einen Umsatz von mindestens 500 Euro mit der Karte hat, der kann ebenfalls weiterhin kostenfrei Bargeld abheben.
Anders sieht es aus, wenn das Girokonto von O2 mehr oder weniger nur als Zweitkonto genutzt werden soll. Dann kann das nämlich teuer werden. Liegt der Kartenumsatz im Monat zwischen 100 Euro und 500 Euro, dann sind drei Abhebungen von Bargeld kostenfrei möglich. Jede weitere Abhebung schlägt mit einem Betrag in Höhe von 3,99 Euro zu Buche. Wenn der Kartenumsatz unter 100 Euro liegt, dann ist nur die erste Abhebung kostenlos. Alle weiteren Bargeldabhebungen kosten dann 3,99 Euro. Das ist auch unabhängig davon, ob nur 10 Euro mit der Karte abgehoben werden oder mehr. Zudem ist es nicht möglich, im In- oder Ausland am Schalter Geld zu holen. Wenn die Betreiber der Geldautomaten zusätzliche Gebühren veranschlagen, müssen die ebenfalls getragen werden.
4. Die Höhe der Zinsen beim O2 Girokonto
Wer Guthaben auf seinem Konto hat, der bekommt bei O2 keine Zinsen Das ist heute bei einem Girokonto aber auch generell nicht mehr gängig. Die meisten Banken bieten keine Guthabenzinsen an. Zinsen fallen nur dann an, wenn es ins Soll geht. Hier unterscheidet der Anbieter zwischen den Zinsen für einen Überziehungskredit sowie den Zinsen für eine geduldete Überziehung. Der Vorteil bei dem Angebot von O2 ist, dass Kunden sich hier über die App relativ schnell zumindest einen kleinen Dispo einrichten und die Zinsen damit reduzieren können. Wer das Konto ohne Dispo überzieht, der zahlt derzeit einen variablen Sollzins in Höhe von 13,9% p.a. Bei der Nutzung von einem Dispositionskredit liegen diese Kosten bei einer Höhe von 9,5% p.a.
5. Der Datenbonus bei O2
Ein interessantes Alleinstellungsmerkmal bei dem Angebot von O2 ist natürlich in erster Linie der Datenbonus. Denn an diesem Punkt kommen Mobilfunk und Konto wieder zusammen. Kunden können für die Aktivitäten, die auf dem Konto zu sehen sind, Datenguthaben für das Handy bekommen. Allerdings müssen wir dazu sagen, dass das Banking-Angebot von O2 durchaus auch in Anspruch genommen werden kann, wenn man keinen Mobilfunkvertrag bei dem Anbieter hat. Wer aber einen Tarif vorweisen kann, der kann von dem Datenbonus profitieren. Wichtig ist es, hier die Karte besonders oft einzusetzen. Innerhalb der ersten drei Monate erhält der Kunde einmal 1.000 MB zusätzlich nur für die Eröffnung des Kontos. Wenn die Karte beim Einkauf dann das erste Mal zum Einsatz kommt, gibt es noch einmal 1.000 MB zusätzlich. Wenn die ersten drei Monate abgelaufen sind, dann bietet O2: Bei einem monatlichen Kartenumsatz von 500 Euro oder mehr oder aber dem Gehaltseingang auf dem Konto gibt es einen Gold Status, der 500 MB an Volumen mit sich bringt. Immer wieder gibt es auch Aktionen, die für einen begrenzten Zeitraum gelten. Hier gibt es dann statt 500 MB sogar 1.000 MB. Wenn der Kartenumsatz bei 100 Euro oder mehr liegt, gibt es den Silber-Status mit einem Bonus von 300 MB. Liegt der Kartenbonus unter 100 Euro, gibt es den Bronze-Status mit 100 MB. Das Datenvolumen gilt für den Folgemonat.
Tipp: In der App für das Banking gibt es die Möglichkeit einzusehen, wie viel Datenbonus man bekommen hat. Der Kunde kann dann entscheiden, wann er das Volumen aktivieren möchte. Dies muss jedoch innerhalb von einem Jahr passieren, sonst verfällt es.
6. Die Sicherheit beim O2 Banking
Interessant war für uns im O2 Girokonto Test auch ein Blick auf die Sicherheit. Gerade die Kombination aus Smartphone und Banking bereitet vielen Nutzern noch immer ein wenig Bauchschmerzen. Der Gedanke, dass die eigenen Daten im mobilen Netz abgefangen werden könnten, ist nach wie vor da. Doch hier räumt der Anbieter direkt auf der Webseite mit den Bedenken auf. So weist er darauf hin, dass es sich um ein vollwertiges Girokonto handelt, das bei der Fidor Bank geführt wird und diese erhält die Regulierung durch die BaFin. Es braucht sich schon einmal keine Sorge darum gemacht werden, was bei einer möglichen Insolvenz von O2 oder der Bank ist. Das Konto selbst ist mit dem eigenen Smartphone verbunden und wirklich nur mit diesem Gerät. Das heißt, es ist nicht möglich, von einem anderen Gerät auf das Konto zuzugreifen. Die Daten sind mit einem Passwort geschützt. Es kann aber auch der Fingerabdruck hinterlegt werden. Der Nutzer entscheidet selbst, welches Verfahren ihm mehr zusagt.
Wenn es zu Bewegungen auf dem Konto kommt, dann wird der Nutzer über eine Push-Mitteilung darüber informiert. So kann bei den Bewegungen schnell reagiert werden. Bei der Registrierung des Kontos legt der Kunde zudem eine PIN fest. Diese PIN ist notwendig für jeden Bezahlvorgang, der mit der O2 Banking App oder auch mit der Karte durchgeführt wird. Damit ist die Sicherheit gut abgedeckt bei dem Angebot von O2.
7. Die O2 Banking App für die Kontonutzung
Das Konto von O2 wird ausschließlich über die App und damit über das Smartphone geführt. Allein auf dieser Basis ist es natürlich wichtig zu wissen, wie die O2 Banking App aufgestellt ist. Hier gibt es über den App-Store ganz gute Einblicke, wie wir in unserem Test herausfinden konnten. Die App wird kostenfrei zur Verfügung gestellt und kann schnell und einfach heruntergeladen werden. Es gibt sie für Android und iOS und sie ist sehr einfach in der Handhabung. Zu sehen sind das Guthaben, der Kreditrahmen und auch der Geldnotruf. Alle Handlungen in der App sind einfach nachzuvollziehen und können durchaus intuitiv durchgeführt werden. Bei der farblichen Gestaltung bleibt sich O2 natürlich selbst treu und hat alles in Blau und Weiß gehalten. Sehr gut fanden wir den Überblick über die Einnahmen und Ausgaben, der hier zur Verfügung gestellt wird. Tatsächlich ist es einfach eine wirklich leichte Möglichkeit, sein Konto zu händeln. Nicht zu vergessen ist dabei aber der Fakt, dass der Zugang nur auf dem eigenen Handy funktioniert. Wenn dieses einmal keine Akkulaufzeit mehr hat oder vielleicht auch vergessen wurde, dann ist eine Überweisung auf anderen Wegen nicht möglich. Das schränkt natürlich durchaus ein.
8. Der Geldnotruf bei O2
Wir haben uns den Geldnotruf noch einmal näher angesehen, denn diesen fanden wir interessant. Im Prinzip kann er als ein schneller Kredit angesehen werden, der eingesetzt wird für Zeitpunkte, wo es gerade finanziell ein wenig eng ist. Die Einrichtung von diesem Geldnotruf kostet 6 Euro. Es kann gewählt werden zwischen einem Nettodarlehensbetrag in Höhe von 100 Euro und von 199 Euro. Die Laufzeit ist begrenzt. Bei 100 Euro beträgt sie 30 Tage und bei 199 Euro beträgt sie 60 Tage. Eine Zinszahlung fällt nicht an, lediglich die Gebühr. Allerdings ist dazu zu sagen, dass diese Gebühr als Zinssatz gesehen werden kann. Bei 100 Euro entspricht sie dann einem effektiven Jahreszins in Höhe von 72 %, was tatsächlich sehr hoch ist. Bei 199 Euro sind es dann noch rund 18 %. Im Vergleich zu einem Zinssatz für den Dispo oder auch für die Überziehung sind das natürlich extrem hohe Beträge, daher sollte der Geldnotruf auch wirklich nur im Notfall eingesetzt werden.
Bei den 100 Euro ist eine frühzeitige Tilgung nicht möglich. Bei den 199 Euro kann während der Laufzeit auch schon vor dem Ablauf getilgt werden. Wenn die Rückzahlung nicht innerhalb der festgesetzten Laufzeit erfolgt, fallen Mahngebühren an. Diese sind wie folgt gestaffelt:
- Einen Tag überfällig bringt eine zusätzliche Gebühr von 1 Euro mit sich
- Sechs Tage überfällig bringt eine zusätzliche Gebühr von 3 Euro mit sich
- Elf Tage überfällig bringt zusätzliche Kosten in Höhe von 6 Euro mit sich
- Ab dem 16. Tag wird dann das Inkasso-Büro benachrichtigt
Der Geldnotruf ist also wirklich eine Einrichtung, die sehr hilfreich sein kann, jedoch nicht zu häufig in Anspruch genommen werden sollte.
9. Das Girokonto von O2 in verschiedenen Tests
Das O2 Banking Girokonto ist noch relativ jung. Es wurde im Sommer 2016 eingeführt und ist daher noch nicht so viel getestet worden wie andere Angebote. Dennoch konnten wir erkennen, dass es einige Testberichte gibt, bei denen das Girokonto unter die Lupe genommen wird. Hier ist der Tenor durchaus positiv, was vor allem der Möglichkeit geschuldet ist, dass es zusätzliches Datenvolumen gibt. Damit wird das Angebot von O2 jedoch in erster Linie interessant für die Personen, die hier schon einen Vertrag haben. Auch die mobile Handhabung wird sehr gut aufgenommen in den Testberichten. Tatsächlich kommt auch einfach die neue Richtung, die das Banking damit nimmt sehr gut an und wird von den Kunden als positiv gesehen.
10. Fragen und Antworten zum O2 Girokonto
Wie erfolgt die Anmeldung von einem Konto?
Da bei O2 alles über die App funktioniert, stellt sich natürlich die Frage, wie es mit der Anmeldung oder Eröffnung des Kontos aussieht. Grundlage für eine Eröffnung ist erst einmal, dass man mindestens 18 Jahre alt ist. Dann ist es notwendig, sich die O2 Banking App schon auf das Smartphone zu lasen. Bei der App muss eine Registrierung durchgeführt werden. Das geht schnell. War diese Erfolgreich, dann muss ein Video-Telefonat erfolgen, damit die Identifizierung stattfinden kann. Es ist auch möglich, hier den Weg des klassischen PostIdent zu gehen, das dauert aber ein wenig länger. Wenn das erledigt ist, kann das Konto direkt genutzt werden.
Wie ist der Support erreichbar?
Auch wenn hier natürlich alles automatisiert funktioniert, kann es dennoch sein, dass es die eine oder andere Frage oder Unklarheit gibt zum Banking mit O2. Daher brauchen Kunden einen gut erreichbaren Support. Hier gibt es eine direkte Kundenbetreuung, die von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr erreicht werden kann. Die Nummer für die Kundenbetreuung ist die 0049 (89) 189 085 502. Aber es ist auch möglich, eine Mail zu schreiben. In diesem Fall ist die Adresse: [email protected]. Wenn die Karte verloren geht, dann kann der allgemeine Sperrnotruf in Anspruch genommen werden, um die Karte schnell sperren zu lassen.
Kann ich Geld auch anders senden als per Überweisung?
Ja, das ist einer der weiteren Vorteile, die durch O2 geboten wird, denn hier haben Nutzer die Möglichkeit, an eine Mail oder an eine Nummer aus den Kontakten Geld zu senden. Dies ist über die O2 Banking App möglich. Natürlich kann das Geld auch an eine Nummer außerhalb der Kontaktliste geschickt werden. Die Geldsendung kann dann um eine Nachricht ergänzt werden. Es braucht nur noch eine Bestätigung und dann ist das erledigt. Aber auch normale Überweisungen sind möglich mit dem Girokonto von O2.
Gibt es eine Kreditkarte?
Nein bisher wird durch O2 keine Kreditkarte angeboten, sondern lediglich der Geldnotruf oder der Dispositionskredit als Möglichkeit, einen finanziellen Engpass überbrücken zu können. Ob sich dies noch ändert, ist derzeit nicht klar. Wer jedoch ein Konto mit Kreditkarte sucht, der ist hier falsch.
Fazit: Das O2 Banking Girokonto in der Zusammenfassung
Der Test hat gezeigt, dass das Girokonto von O2 durchaus seine Stärken hat. Es ist vor allem für die Zielgruppe geeignet, die bereits einen Smartphone-Vertrag bei dem Anbieter hat und auch sonst alle Dinge soweit es geht über das Handy erledigt. O2 arbeitet für das Konto mit der Fidor Bank AG zusammen. Hierbei handelt es sich um eine regulierte Bank, die Sicherheit ist also gegeben.
Ihre Erfahrungen mit dem O2 Girokonto
Haben Sie auch schon Erfahrungen mit dem O2 Girokonto gesammelt? Wie sind diese ausgefallen? Ihr Erfahrungsbericht ist für unsere Leser eine sehr gute Hilfe.