Wer kennt das nicht: Am Ende des Monats kann das Geld schon einmal knapp werden und man wartet gespannt auf den Eingang des Lohns bzw. des Gehalts auf dem Girokonto. Es ist dabei nicht ungewöhnlich, dass man während dieser Zeit ein Bisschen in die „roten Zahlen“ rutscht. Das bedeutet, man überzieht sein Konto und nimmt dabei in der Regel den sogenannten Dispositionskredit seiner Bank (kurz Dispo) in Anspruch. Selbstverständlich besteht auch bei comdirect diese Möglichkeit. Wir werden daher im folgenden Artikel genauer auf die comdirect Dispo Zinsen eingehen und dabei die relevanten Fragen zum Thema „Dispo“ beantworten.
- Was ist ein Dispo?
- Wer kann einen Dispo erhalten und wie hoch ist dieser?
- Wie hoch sind die comdirect Dispo Zinsen?
- Welche Vor- und Nachteile bietet ein Dispo?
Was ist ein Dispo?
Eine Bank kann ihren Kunden einen Dispositionskredit bzw. abgekürzt einen Dispo einräumen. Dadurch ist es einem gestattet, sein Girokonto bis zur Höhe des Dispos zu überziehen. Obwohl eigentlich kein Geld mehr auf dem Konto vorhanden ist, kann man daher weiterhin seine Rechnungen bezahlen. Wie sich im Laufe dieses Artikels noch zeigen wird, hat dieser Service der Banken aber durchaus seinen Preis: Man erkauft sich dieses „Entgegenkommen“ durch zum Teil sehr hohe Zinsen. Um überhaupt einen solchen Dispo von seiner Bank eingeräumt zu bekommen, müssen in der Regel mindestens folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein fester Wohnsitz in Deutschland
- Ein regelmäßiger Geld- bzw. Gehaltseingang
- Keine negativen Schufa Einträge
Anhand dieser Kriterien beurteilt die Bank, wie es um die Bonität eines Kunden bestellt ist. Unter Bonität versteht man dabei die Zahlungsfähigkeit bzw. die Kreditwürdigkeit einer Person. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass nicht jeder Kunde einen Dispo erhalten wird. Soweit es die Bonität jedoch zulässt, wird einem in der Regel automatisch ein Dispositionskredit von seiner Bank eingeräumt. Dies bekommt man entweder durch ein Schreiben der Bank mitgeteilt oder einfach durch einen Hinweis auf seinem Kontoauszug. Sobald man dann den Dispo in Anspruch nimmt, schließt man dann mit der Bank (praktisch ohne es zu merken) einen Kreditvertrag. Die Konditionen über den Dispo kann man dabei auf der Homepage der Kreditinstitute einsehen. Auch auf der comdirect Homepage findet man unseren Erfahrungen nach schnell die benötigen Informationen, welche erfreulicherweise übersichtlich und transparent dargestellt sind.
Wer kann einen Dispo erhalten?
Interessant ist auch die Frage, wer überhaupt einen Dispo von seiner Bank erhalten kann. Denn als Kunde hat man keinen Anspruch darauf, dass einem dies von seiner Bank gestattet wird. Nach dem bereits Gesagten verwundert es nicht, dass bei diesem Aspekt wiederum die Bonität des Kunden die entscheidende Rolle spielt. Insgesamt ist es unseren Erfahrungen nach so, dass jede Bank danach strebt, möglichst geringe Risiken einzugehen. Dieses, an sich verständliche Verhalten hat jedoch zur Konsequenz, dass einzelne Bevölkerungsgruppen bei der Vergabe von Dispos bevorteilt bzw. benachteiligt werden. Dazu werden wir uns die nachfolgenden Berufsgruppen genauer ansehen:
- Beamte und Beschäftige im öffentlichen Dienst
- Arbeiter und Angestellte
- Selbstständige und Freiberufler
- Arbeitssuchende
- Rentner
Beamte und Beschäftige im öffentlichen Dienst
Zunächst werden wir auf Beamte und Beschäftige im öffentlichen Dienst eingehen. Es ist nicht verwunderlich, dass Beamte gerade im Hinblick auf das Thema „Sicherheit“ punkten können: Denn sie sind praktisch unkündbar, was für die Bank bedeutet, dass höchstwahrscheinlich jeden Monat immer wieder Geld auf dem Gehaltskonto eingehen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Dispo auf diese Weise durch den Kunden ausgeglichen wird, ist daher aus Sicht der Bank sehr hoch. Für Beamte bedeutet dies, dass sie in der Regel keinerlei Schwierigkeiten haben, einen Dispo von ihrer Bank zu erhalten. Auch im öffentlichen Dienst ist man im Vergleich zu anderen Berufen privilegiert, denn auch hier ist die Wahrscheinlichkeit, von seinem Arbeitgeber gekündigt zu werden, in der Regel gering. Man ist daher als Angehöriger dieser Berggruppen bei den Banken ein gern gesehener Kunde, der in der Regel auch unkompliziert einen Dispositionskredit erhält.
comdirectJETZT BEIM ANBIETER ANMELDEN: www.comdirect.deArbeiter und Angestellte
Für die meisten Banken ist es entscheidend, dass auf dem Konto regelmäßig Lohn bzw. Gehalt eingeht. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Minus, welches auf dem Girokonto durch die Nutzung des Dispos entsteht, in naher Zukunft wieder ausgeglichen werden kann. Wenn man daher als Arbeiter oder Angestellter arbeitet, hat man diese Hürde schon einmal genommen. Allerdings spielen hier noch weitere Aspekte für die Bonität eine Rolle: Ganz wichtig ist dabei, wie hoch das Einkommen ist. Wer daher einen gut bezahlten Job hat, wird es in der Regel auch einfacher haben, einen Dispo von seiner Bank zu bekommen. Aber nicht nur die Höhe des Gehalts spielt unseren Erfahrungen nach eine Rolle. Für viele Banken ist es auch wichtig, dass die Arbeitsstelle nicht zu häufig gewechselt wird. Denn dadurch besteht aus Sicht der Kreditinstitute die Gefahr, dass man arbeitslos werden könnte und dann nicht mehr in der Lage wäre, den Dispo zurückzuzahlen.
Selbstständige und Freiberufler
Deutlich schwieriger siehst die Situation für Selbstständige aus: Denn Selbstständige unterscheiden sich von Arbeitern und Angestellten vor allem dadurch, dass sie kein regelmäßiges Einkommen haben. Daher ist vielen Banken häufig ein Angestellter mit niedrigem Gehalt lieber, als ein Selbstständiger, der einen Monat sehr viel verdient, im nächsten Monat hingegen kein Einkommen erzielt. Wenn man somit als Selbstständiger einen Dispo eingeräumt bekommen möchte, sollte man darauf achten, dass man sich auf sein Girokonto jeden Monat ein möglichst konstant hohes Gehalt überweist. Auf diese Weise kann man dann der Bank ihre Bedenken bzgl. der zukünftigen Zahlungsfähigkeit nehmen.
Besser haben es hier unseren Erfahrungen nach Freiberufler wie zum Beispiel Rechtsanwälte oder Ärzte. Obwohl auch diese „selbstständig“ tätig sind und damit schwankende Einnahmen haben, so genießen ihre Berufe bei vielen Banken dennoch eine hohe Reputation. Wer daher als Freiberufler ein relativ konstantes Einkommen nachweisen kann, wird in der Regel von seiner Bank auch einen Dispo eingeräumt bekommen.
Arbeitssuchende
Schlechte Karten haben dagegen Arbeitssuchende. Mangels Einkommens werden sie nur in den seltensten Fällen einen Dispo von ihrer Bank erhalten. Auch Bezüge wie Arbeitslosengeld werden dabei in der Regel nicht als regelmäßiges Einkommen anerkannt.
Rentner
Ob man als Rentner einen Dispo von seiner Bank erhält, ist unseren Erfahrungen nach von verschiedenen Faktoren abhängig. Gute Chancen hat mein zum Beispiel, wenn man schon vor dem Renteneintritt über einen Dispo verfügte. In der Regel wird die Bank dann auch für die Zukunft davon ausgehen, dass ein negatives Kontosaldo durch die monatlichen Rentenzahlungen ausgeglichen werden kann. Allerdings kann in diesem Fall die Höhe des Dispos reduziert werden. Der wichtigen Frage, wie hoch der Dispo generell ist, werden wir im nächsten Absatz nachgehen.
Wie hoch ist ein Dispo?
Viele Menschen fragen sich, wie hoch der Dispo ist, den ihnen ihre Bank einräumen wird. Auch dies hängt wiederum von der Bonität des Kunden ab. Generell lässt sich aber als Faustformel sagen, dass man ungefähr mit dem dreifachen Nettogehalt als Dispo rechnen kann. Wenn man daher monatlich als Angestellter zum Beispiel 2.000 Euro netto verdient, so kann sich der Dispo auf rund 6.000 Euro belaufen. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch die Frage gestellt, wie man seinen Dispo erhöhen kann. Da das maßgebliche Kriterium hierfür allerdings, wie gezeigt, das Nettoeinkommen ist, sind hier die Möglichkeiten stark begrenzt. Wenn es einem daher nicht gelingt, sein Nettoeinkommen zu steigern (zum Beispiel durch Überstunden oder durch einen Nebenjob), so wir einem die Bank in der Regel keine Erhöhung des Dispos ermöglichen. Wenn man aber eine bestimmte Ausgabe mit Hilfe eines Kredits finanzieren möchte, so stellt sich die Frage, ob dafür nicht besser anstelle eines Dispos ein normaler Kredit verwendet werden sollte. Denn bei einem solchen Kredit sind die Zinsen niedriger und es steht von vornherein fest, über welchen Zeitraum man die Kreditrate bis zur Tilgung des Kredits zahlen muss.
comdirectJETZT BEIM ANBIETER ANMELDEN: www.comdirect.deWie hoch sind die comdirect Dispo Zinsen?
Wenn man das comdirect Girokonto verwendet, möchte man natürlich auch wissen, wie hoch hierbei die zu erwartenden Dispo Zinsen sind. Die Zinsen, welche die Bank hierfür verlangt, belaufen sich auf 6,5 % pro Jahr. Damit handelt es sich bei dem Kreditinstitut erfreulicherweise um einen der günstigsten Anbieter. Denn unseren Erfahrungen nach betragen die Dispo Zinsen in der Regel zwischen 6 und 13 % pro Jahr.
Wie berechnet man die Höhe der Dispo Zinsen?
Anhand eines Beispiels werden wir im Folgenden aufzeigen, was ein Zinssatz von 6,5 % für den Kunden konkret bedeutet. Angenommen, man hat einen Dispo in Höhe von 1.000 Euro einen Monat lang (30 Tage) in Anspruch genommen. Mit Hilfe der folgenden Faustformel kann man dabei die zu zahlenden Dispo Zinsen berechnen:
Höhe des Dispos (1000 Euro) mal Dispozinssatz (6,5) mal Tage der Inanspruchnahme (30) geteilt durch 36000
Daraus ergibt sich ein Betrag von 5,42 Euro, welchen man für die comdirect Dispo Zinsen am Ende des Monats zahlen muss.
Was ist der Unterschied zwischen einem Dispo und einem Überziehungskredit? 250
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Unterschied zwischen einem Dispo und einem Überziehungskredit. Wenn man von der Bank einen Dispo eingeräumt bekommen hat, so ist man berechtigt, diesen auch zu nutzen. Dagegen wird die Überziehung des Kontos bei einem Überziehungskredit von der Bank lediglich geduldet. Es handelt sich daher sozusagen um eine „ungeplante“ Überziehung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es dabei stets vom jeweiligen Einzelfall abhängt, ob einem die Bank dieses Verhalten gestattet oder nicht. Jedenfalls sind die Zinsen beim Überziehungskredit noch einmal um einiges höher als im Falles des Dispos: Beim comdirect Girokonto betragen sie 11 % pro Jahr. Unsere Empfehlung lautet daher: Wenn irgendwie möglich sollte man auf die Überziehung seines Kontos verzichten. Im nächsten Abschnitt werden wir detaillierter darauf eingehen, welche Vor- und Nachteile mit der Nutzung des Dispos verbunden sind.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Dispo?
Der Hauptvorteil des Dispos liegt darin, dass man mit seiner Hilfe vorübergehende Engpässe auf dem Konto sehr einfach überbrücken kann. Denn es ist zum Beispiel nicht erforderlich, einen separaten Kreditvertrag mit der Bank zu schließen. Man muss sich daher auch keine Gedanken darüber machen, welche Höhe und welche Laufzeit ein eventueller Kredit haben würde. Vielmehr kann man den Dispo genau in der Höhe in Anspruch nehmen, in welcher man ihn in der konkreten Situation benötigt. Sobald man dann im nächsten Monat sein Gehalt erhält, kann man den Dispo dann wieder zurückzahlen. Gerade hier lauert aber unseren Erfahrungen nach auch die größte Gefahr des Dispos: Er kann einen dazu verleiten, zu viel Geld auszugeben. Anstelle den Dispo zurückzuzahlen, wird das Konto dann einfach im Minus belassen. Aufgrund der hohen Zinsen des Dispos können auf diese Weise hohe Kosten entstehen. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass Banken ihren (solventen) Kunden sehr gerne einen Dispo zur Verfügung stellen: Denn im Vergleich zu normalen Krediten können sie damit viel Geld verdienen. Wenn daher abzusehen ist, dass man den Dispo nicht zeitnah zurückzahlen kann, so sollte man in Erwägung ziehen, eine Umschuldung vorzunehmen: Der Dispo wird dabei in einen normalen Kredit mit bestimmter Laufzeit umgewandelt. Der Vorteil liegt dabei darin, dass die Zinsen dann im Vergleich zum Dispo niedriger sein werden. Natürlich sollte man dann nicht gleich im nächsten Monat den Dispo erneut ausreizen. Wenn man sich daher diszipliniert verhält, kann die Nutzung eines Dispos einem in bestimmten Situationen weiterhelfen und einem ein flexibleres Handeln ermöglichen.
Fazit: Ein Dispo kann dabei helfen, vorübergehende Engpässe auf dem Girokonto zu überbrücken
Insgesamt hat sich gezeigt, dass ein Dispo dem Kunden sowohl Vor- als auch Nachteile bieten kann. Am Anfang steht natürlich die Frage, ob einem die Bank überhaupt einen solchen Kredit einräumt. Wie erläutert, kommt es dabei vor allem darauf an, welche Art von Beruf man ausübt bzw. ob man überhaupt berufstätig ist. So haben hier Beamte und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes die besten Karten. Aber auch als Arbeiter oder Angestellter wird man aufgrund seines regelmäßigen Einkommens meistens wenig Schwierigkeiten haben, einen Dispo eingeräumt zu bekommen. Komplizierter ist die Situation für Selbstständige, da diese in der Regel nur über unregelmäßige Einnahmen verfügen. Aber auch Faktoren wie ein fester Wohnsitz in Deutschland oder eine positive Schufa Auskunft spielen bei der Beurteilung der Bonität eine wichtige Rolle. Jedenfalls sollte man einen Dispo immer nur für vorübergehende Engpässe auf dem Girokonto benutzen. Es sollte auch von vornherein feststehen, dass man das Konto in naher Zukunft wieder ausgleichen kann. Andernfalls ist es häufig besser, einen regulären Kredit bei der Bank aufzunehmen, da in diesem Fall die zu zahlenden Zinsen deutlich geringer sein werden. Wenn das Konto über einen längeren Zeitraum im Minus ist, sollte man ernsthaft über eine Umschuldung nachdenken. Am besten setzt man sich hierfür mit seinem comdirect Kundenbetreuer in Verbindung, der einem hierfür ein entsprechendes Angebot unterbreiten wird.
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